Kommentar von Florian Gosch, Generalsekretär des ÖOC, über das European Youth Olympic Festival aus österreichischer Sicht.
Wenn Nina Skerbinz mit einem Lächeln im Gesicht sagt, „EYOF-Goldmedaillengewinnerin: Das klingt richtig cool!“, dann darf man ihr das nicht nur glauben – man muss es feiern. Denn was die 15-jährige Niederösterreicherin bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen 2025 in Skopje geleistet hat, war schlichtweg beeindruckend. Gold im Einzel, Bronze im Mixed-Doppel mit Tobias Tischberger: ein Meilenstein, nicht nur für sie selbst, sondern für den österreichischen Tischtennissport – und für das gesamte Youth Olympic Team Austria.
Das EYOF (European Youth Olympic Festival) ist für viele junge Talente der erste Schritt auf der olympischen Bühne – und nicht selten der Anfang einer erfolgreichen Karriere im Spitzensport. Es war das erste Event meiner neuen Funktion als ÖOC-Generalsekretär, und ich kann mit Überzeugung sagen: Wir haben in Skopje, Kumanovo und Osijek nicht nur neun Medaillen – zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und fünf Mal Bronze in sechs verschiedenen Sportarten – gewonnen, sondern auch wertvolle Zukunftserfahrung gesammelt.
Tischtennis war dabei ein leuchtendes Beispiel: Nina Skerbinz hat nicht nur spielerisch brilliert, sondern auch mental überzeugt. Im Einzel-Finale gegen die starke Polin Rajkowska zeigte sie Nervenstärke, taktisches Feingefühl und Siegerinnenmentalität. Im Mixed-Doppel präsentierte sie sich gemeinsam mit Tobias Tischberger als schlagkräftiges Duo. Diese Kombination aus individueller Klasse und Teamgeist ist sinnbildlich für den Geist des EYOF.






Auch im Badminton zeigte sich Österreich von seiner schlagkräftigen Seite: Martin Zhang und Matilda Simma lieferten sich im Mixed-Doppel ein Duell auf Augenhöhe mit den topgesetzten Bulgar:innen. Zwar reichte es am Ende nicht für den Einzug ins Halbfinale, doch der Auftritt war mehr als achtbar. Auch im Einzel schlugen sich der Kärntner und die Vorarlbergerin im Duell mit den europäischen Top-Talenten beachtlich. Gerade in einem Bewerb mit Temperaturen jenseits der 35 Grad in der Halle ist allein die Leistung, auf diesem Niveau bestehen zu können, ein deutliches Zeichen für das Potenzial unserer Athlet:innen.






Europäische Olympische Jugendspiele bieten aber mehr als Medaillen. Es ist die erste Begegnung mit dem olympischen Gedanken: Vielfalt, Fairness, internationales Miteinander. Mehr als 3.100 Athlet:innen aus 49 Nationen waren beim EYOF 2025 am Start. Wer dort besteht, wächst – nicht nur sportlich, sondern auch persönlich. Die Erlebnisse, die unsere Schlägersport-Talente und alle anderen österreichischen Teilnehmer:innen gesammelt haben, sind Gold wert für ihre zukünftige Laufbahn.
Wir im Österreichischen Olympischen Comité sind überzeugt: Nina Skerbinz ist ein Name, den wir spätestens in Brisbane 2032 – vielleicht sogar schon in Los Angeles 2028 – wieder hören werden. Ihr Erfolg motiviert auch andere. Mit Squash, das 2028 in Los Angeles olympisch wird, eröffnen sich zudem neue Chancen für weitere Schlägersportarten.
Ein großer Dank gebührt dem Sportministerium, unseren Partnern und Ausstattern, den Trainer:innen, Betreuer:innen und Fachverbänden, die mit Engagement, Know-how und Leidenschaft dafür sorgen, dass Talente wie Nina, Tobias, Martin und Matilda das bestmögliche Umfeld haben. Denn so entstehen Erfolgsgeschichten – mit Schläger, Herz und olympischem Spirit.