In einer neuen Ausgabe von Racketista – das Racketsport-Magazin spricht Peter Robic mit zwei Hallenbetreibern, die Racketsport auf unterschiedliche, aber gleichermaßen spannende Weise in die Zukunft führen wollen: Matthias Schiffer, Geschäftsführer der Europahalle in Wien, und Thomas Adelbauer, Gründer von Racket Revolution Pickleball in Wiener Neustadt.
Vielfalt vs. Spezialisierung
Die Europahalle in Wien ist seit Jahrzehnten eine Institution. Nach umfassendem Umbau präsentiert sie sich heute als wahres Multisportzentrum: Zwölf Tennisplätze, vier Badminton-Courts, drei Padelplätze, zwei Squash-Courts, zwei Pickleball-Courts, zwei Tischtennistische und sechs Golfsimulatoren stehen den Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung. „Wir möchten unseren Kundinnen und Kunden ein umfassendes Angebot in höchster Qualität bieten – zu einem fairen Preis“, erklärt Schiffer.
Ganz anders positioniert sich Racket Revolution: Das erste reine Pickleball-Center Österreichs setzt auf eine klar definierte Nische. Geschäftsführer Thomas Adelbauer, der seinen Job in der IT-Branche an den Nagel hängt, um sich voll und ganz dem Projet zu widmen, beschreibt den Reiz: „Pickleball ist mehr als Sport – es ist Gemeinschaft, Bewegung und Spaß in einem. Wir wollten eine Anlage schaffen, die genau diese Begeisterung vermittelt.“
„Pickleball ist mehr als Sport – es ist Gemeinschaft, Bewegung und Spaß in einem. Wir wollten eine Anlage schaffen, die genau diese Begeisterung vermittelt.“
Thomas Adelbauer, Geschäftsführer Racket Revolution
Persönliche Betreuung oder vollautomatisiertes Konzept?
Die Europahalle setzt auf persönlichen Service – ein Vorteil vor allem für ältere Zielgruppen, die mit reiner Online-Buchung oft Schwierigkeiten haben. Adelbauer dagegen verfolgt ein automatisiertes Modell: Zutritt über QR-Code, flexible Öffnungszeiten, effiziente Abläufe. „Das bedeutet aber nicht, dass wir unnahbar sind“, betont er. „Ob per Mail, Social Media oder direkt vor Ort – wir unterstützen unsere Community jederzeit.“
Spannend ist auch der Blick in die Zukunft: Während Schiffer auf beständige Qualität und ein umfassendes Sportangebot setzt, experimentiert Adelbauer mit Event-Formaten wie Blacklight Pickleball – inklusive Musik, Lichteffekten und mobiler Bar.
Qualität als gemeinsamer Nenner
Trotz aller Unterschiede eint beide Betreiber ein hoher Anspruch an ihre Anlagen. „Wir möchten, dass die Menschen sich wohlfühlen und gerne wiederkommen – dafür investieren wir in beste Plätze und gepflegte Infrastruktur“, sagt Schiffer. Auch Adelbauer setzt bewusst auf Premium: „Gerade bei einer neuen Sportart ist es entscheidend, dass die Leute nicht nur vom Spiel, sondern auch von der Atmosphäre überzeugt sind.“
„Wir möchten, dass die Menschen sich wohlfühlen und gerne wiederkommen – dafür investieren wir in beste Plätze und gepflegte Infrastruktur.“
Matthias Schiffer, Geschäftsführer Europahalle
Die Investitionen sind beträchtlich: Während die Europahalle rund 350.000 Euro in den jüngsten Umbau steckte, beliefen sich die Gesamtkosten für Racket Revolution auf über eine halbe Million Euro. Beide Betreiber rechnen langfristig mit soliden Auslastungen – und vertrauen darauf, dass Racketsport in Österreich weiter boomt.
Visionen für die nächsten fünf Jahre
Wie sehen die beiden die Zukunft?
- Racket Revolution: mehrere Standorte in ganz Österreich, eine starke Marke und eine stetig wachsende Pickleball-Community.
- Europahalle: volle Auslastung, ruhige Jahre ohne Krisen und eine nachhaltige Weiterentwicklung der Infrastruktur – inklusive Photovoltaik und energieeffizienter Systeme.
„Das Ziel ist es, mehr Menschen für Racketsport zu begeistern.“
Matthias Schiffer, Geschäftsführer Europahalle
„Wir sehen uns nicht als Konkurrenten, sondern als Teil einer wachsenden Bewegung“, fasst Adelbauer zusammen. Schiffer ergänzt: „Das Ziel ist es, mehr Menschen für Racketsport zu begeistern – egal, ob bei uns in Wien oder in Wiener Neustadt.“