Leistung am Limit: Das frühe Karriereende von Mira Antonitsch – Racketista Folge 21

Ein langer Weg zum Schlussstrich

Das Karriereende von Mira Antonitsch war kein plötzlicher Moment, sondern das Ergebnis eines schleichenden Prozesses. Nach mehreren schweren Verletzungen – darunter ein doppelter Ermüdungsbruch in den Sprunggelenken, eine gerissene Plantarfaszie und zuletzt eine Schulteroperation mit anschließender Bandscheibenproblematik – war der Weg zurück auf die Tour ein ständiger Kampf.

„Ich sage immer so, eigentlich hat mir mein Körper das schon länger probiert zu sagen. Ich habe nicht hingehört, wollte nicht hinhören und habe es auch nicht akzeptieren können“, beschreibt sie selbstkritisch ihre letzten Jahre auf der Tour.

Im Januar 2025 traf sie schließlich die Entscheidung, endgültig aufzuhören – nach einem letzten Comeback-Versuch, der im Herbst 2024 an Rückenproblemen scheiterte. Der emotionale Abschied wurde im März mit einem offenen Social-Media-Beitrag öffentlich gemacht, der viele Menschen berührte.

Tennis war mehr als nur ein Sport

Trotz der Herausforderungen blickt Antonitsch dankbar auf ihre Karriere zurück. Highlights wie der Sieg des ersten WTA-Matches in Nürnberg, der Fed-Cup-Einsatz gegen Camila Giorgi oder der Future-Titel in Wien zählen zu ihren schönsten Momenten. Vor allem aber war es die Leidenschaft für den Wettkampf, die sie immer wieder antrieb:

Diese Liebe zum Sport will sie auch künftig nicht aufgeben. Auch wenn sie eine Trainerinnenlaufbahn aktuell ausschließt, möchte sie dem Tennis verbunden bleiben – vorerst durch ein Praktikum im Sportjournalismus bei ServusTV.

Foto: Renate Schwarzmüller für Racketista – das Racketsport Magazin

Körper am Limit, aber reiche Erfahrung fürs Leben

Rückblickend ist sich Antonitsch sicher, dass der Spitzensport ihr Werte vermittelt hat, die weit über den Tennisplatz hinausgehen. Disziplin, Durchhaltevermögen und harte Arbeit nennt sie als prägende Elemente ihrer Laufbahn:

Sie ist überzeugt: Der Körper hält im Tennis nur bedingt mit, die Tour ist physisch extrem fordernd. Besonders beeindruckend sei es deshalb, wenn Spielerinnen wie ihre Kollegin Julia Grabher, nach Verletzungen wieder zurückkämpfen.

Ein Blick nach vorne – und auf die nächste Generation

Für Antonitsch ist es wichtig, dass junge Talente im österreichischen Damentennis Chancen bekommen und Vorbilder sehen. Sinja Kraus und eben Julia Grabher fahren aktuell starte Ergebnisse ein. Aus der nächsten Generation nennt sie vor allem Lilli Tagger. Mit mehr Sichtbarkeit, gezielter Förderung – auch durch engagierte Persönlichkeiten wie Marion Maruska – könne der Aufschwung gelingen.

Für ihre eigene Zukunft hat Mira Antonitsch noch keine endgültige Route festgelegt, aber eine klare Haltung:

Ob Pickleball eine neue Leidenschaft wird? Nach dem Interview probierte sich Mira Antonitsch am Schläger – mit viel Neugier und Spaß.