Racketsport im Rampenlicht der Olympischen Spiele – Racketista Folge 19

Foto: Alexander Rieck für Racketista - das Racketsport Magazin

Olympia – mehr als nur ein Event

„Olympia ist das größte Ziel“, sagt ÖOC-Generalsekretär Florian Gosch im Racketista-Interview, und meint damit nicht nur Athlet:innen, sondern auch die gesamte Organisation dahinter. Die Arbeit des Österreichischen Olympischen Comités ist projektbezogen, klar ausgerichtet auf kommende Spiele: Mailand-Cortina 2026, Los Angeles 2028, Brisbane 2032. Die Zeit dazwischen? Intensive Vorbereitung, Austausch mit Verbänden, Sponsorenpflege – kurz: Olympia ist immer.

Der Blick der Athlet:innen

Dass Gosch selbst bei Olympischen Spielen auf dem Feld stand, hilft. Er versteht, was auf dem Spiel steht. „Olympische Energie“ nennt er das. Diese soll möglichst viele Athlet:innen erfassen – mit optimaler Betreuung, gezielten Förderungen und einem System, das Racketsportarten wie Tennis, Tischtennis, Squash oder vielleicht künftig auch Padel und Pickleball eine Chance gibt.

Racketsport: Historie, Hoffnung, Herausforderung

Die Racketsportarten haben im olympischen Kontext sehr unterschiedliche Geschichten:

  • Tennis ist seit langem etabliert, Österreichs Top-Resultat war Jürgen Melzers 5. Platz 2008 in Peking.
  • Tischtennis hat mit Stars wie Liu Jia, Werner Schlager und zuletzt Sofia Polcanova, die 2024 in Paris mit einem 5. Platz augzeigte.
  • Squash steht 2028 erstmals auf der olympischen Bühne – eine historische Chance, aber auch ein Prüfstein für die Zukunft.
  • Padel war bei den European Games 2023 im Programm und könnte durch mediale Reichweite und sportliche Attraktivität ins IOC-Programm kommen.
  • Pickleball wächst rasant – ist aber organisatorisch (noch) weit von Olympia entfernt.

So wird ein Sport olympisch

Olympia ist exklusiv. Nur 28 Kernsportarten sind fix im Programm, fünf weitere kann der jeweilige Veranstalter vorschlagen. L.A. 2028 setzt auf Squash, Flag Football, Baseball/Softball, Cricket und Lacrosse. Doch die einmalige Aufnahme allein reicht nicht. Sportarten müssen sich bewähren: durch TV-Tauglichkeit, Geschlechtergerechtigkeit, weltweite Verbreitung und eine starke sportliche Governance. Karate und Breaking etwa waren nur einmalig olympisch.

Chancen für neue Sportarten

Wird eine Sportart olympisch, wird auch der nationale Verband Mitglied im ÖOC – wie zuletzt der Österreichische Squash Rackets Verband. Das bedeutet: Integration in die olympische Kampagne, Teilnahme an Workshops, gemeinsame Planung. „Wir setzen auf aktiven Austausch“, sagt Gosch. Das Ziel: Racksport auf höchstem Niveau fördern – auch wenn Budgetkürzungen drohen. Die olympische Idee bleibt ein Hebel.

Ob ein Sport dauerhaft olympisch bleibt, entscheidet nicht nur die Performance bei den Spielen, sondern auch das Zusammenspiel aus Verband, IOC und internationalem Interesse. Die olympische Bühne ist groß – aber nicht grenzenlos. „Es gibt genug Platz“, meint Gosch, „aber jede Sportart muss sich beweisen.“ Das betrifft Squash ebenso wie Padel – und vielleicht irgendwann auch Pickleball.

Persönlich gefragt: Florian Gosch auf dem Platz?

Trotz vollem Terminkalender findet der neue ÖOC-Generalsekretär Zeit für seinen Lieblingsracketsport: Tennis. „Einmal in der Woche schaffe ich es noch am Platz zu stehen“, sagt er mit einem Lächeln. Er selbst spielt auch Tennis-Meisterschaft; und seine Tochter steht bereits im U14-Nationalteam.